Die Basis des menschlichen Bewegungsapparates bilden die Füße. Viele Bewegungen gehen von ihnen aus. Stimmt etwas mit dieser Basis nicht, kann sich dies nachhaltig auf die Wirbelsäule und die Gelenke auswirken.
Die große Bedeutung gesunder Füße findet in der medizinischen Welt immer mehr Anerkennung. Auch viele andere Disziplinen befassen sich mit den Füßen, wie beispielsweise die Orthopädie, Osteopathie, Unfallchirurgie, Physiotherapie, Ergotherapie, Massage, Fußpflege, usw.
Mögliche Ursachen vieler Fußbeschwerden sind zu viel sitzende Tätigkeiten (zum Beispiel am Computer), schlechtes Schuhwerk, harte Gehwege, zu wenig Bewegung, einseitige Bewegungsabläufe, usw.
Die Podotherapie ist ein Regulationsverfahren zum Erkennen und Behandeln von Fehlbelastungen im Stütz- und Bewegungsapparat. Sie stellt einen weiteren Ansatz für ganzheitliche Behandlungen von statischen und dynamischen Problemen dar. Durch Fehlhaltungen des Stütz- und Bewegungsapparates und den möglicherweise daraus resultierenden Folgen, wie z.B. Nacken-, Wirbelsäulen-, Gelenks-, Kopfschmerzen, sowie Magen- und Darmstörungen etc., können durch diese Verfahren positiv beeinflusst werden.
Erst durch die Wiederherstellung des funktionellen Gleichgewichts von Statik und Dynamik wird ein verbessertes Zusammenspiel der einzelnen Gelenke und Wirbelkörper erreicht.
Tagtäglich werden Behandlungen in verschiedenen Institutionen (z.B. Physiotherapie bis Ergotherapie, Orthopädie, Kieferorthopädie, u.a.) durchgeführt. In vielen Fällen wird nicht berücksichtigt, dass die behandelte Person, sofort nach der Behandlung wieder auf den Füßen steht (incl. Möglicher statischer Fehlstellungen). Häufig wird außer acht gelassen, dass viele Betroffene Schuhe besitzen mit nicht passendem Fußbett, zusätzlich mit eventuellen alteingegangenen Fehlern, und diese womöglich, bis zur nächsten Behandlung getragen werden (gilt auch häufig für klassisch gebräuchliche orthopädische Einlagen).
Manche Patienten tragen einmal angefertigte Einlagen über Jahre, ohne dass ihre Notwendigkeit und Funktion weiterhin überprüft wird.
Die Podotherapie und Osteopathie haben den gleichen Ansatz. Beide lehren den Körper und seine Fehlstatik zuerst von den Füßen her festzustellen.
Bei der Osteopathie wird differenziert zwischen auf- und absteigenden Problemen. D.h. ein Problem des stomatognathen Systems (Kiefer, Zahnfehlstellungen, etc.) über einen Einfluss in die absteigende Funktionskette.
Die Podotherapie ihrerseits beschäftigt sich mit den umgekehrten Vorzeichen. Es handelt sich hierbei, um ein aufsteigendes Problem in der Funktionskette, d.h. von den Füßen, nach oben hin fortsetzend.
Es gelten beide Ansätze!
Die Podotherapie nutzt die physiologische Wirkung von Muskelspindelzellen und Golgizellen. Die individuell angefertigten Einlegesohlen tonisieren schwache Muskeln durch gezielte Reize auf die Muskelspindelzellen und entspannen hypertone Muskeln durch Aktivierung der Golgizellen.
Diese Nervenzellen registrieren jede Druckänderung der Fußsohle. Das zentrale Nervensystem verarbeitet diese Reize und erzeugt Muskelreaktionen, die sowohl positiv als auch negativ auf die Statik und auf die Dynamik wirken.
Mit Hilfe eines Podoskops (Fußspiegel) wird die statische Belastung erkennbar und interpretiert. Mit dem Podografen wird die Dynamik sichtbar und die Rückschlüsse werden daraus gezogen.
Die propriozeptiven- und Golginervenzellen in der Fußsohle werden durch Reizungen, die auf spezifische Muskel- oder Sehnenpunkte einwirken beeinflusst, die Körperhaltung wird positiv verändert.
Bild: Podoskop Fußspiegel
Die Einlegesohle bewirkt eine Neueinstellung des Stütz- und des Halteapparats. Muskelgruppen werden dadurch aktiviert und trainiert. In der Phase der Umstellung können muskelkaterähnliche Beschwerden auftreten, die jedoch ein Zeichen, für positive Veränderungen von Statik und Dynamik darstellen.
Die Behandlung ist nur dann erfolgreich, wenn die Sohlen ständig getragen werden, also auch in Haus- und Sportschuhen. Bei modischem Schuhwerk sollte der Fuß ebenfalls frei beweglich bleiben. Der Absatz sollte nicht höher als 4cm sein. Ein vorhandenes Fußbett im Schuh ist zu entfernen.
Grundsätzlich ist eine erste Kontrolle nach 6 Wochen, später jeweils nach Fortschritt individuell zu vereinbaren. Diese Kontrollen dienen zur Korrektur an den Einlegesohlen.
Die Angleichung an die geänderte Statik und Dynamik verhindert überschießende Reaktionen. Wenn eine optimale Statik und Dynamik erreicht ist – bei Schmerzfreiheit oder zumindest bei erheblicher Schmerzminderung – entfallen weitere Korrekturen. Ziel ist das Erreichen einer ausbalancierten Statik und Dynamik.
Bild: Dynamik des Fußes
• Die Podotherapie verwendet zwei Methoden: die biomechanische und die neurologische Methode
• Die Podotherapie ist eine ganzheitliche Methode, bei der die Füße Basis sind.
• Sie stimuliert die Fußmuskulatur und somit den ganzen Körper bis zu Kiefergelenk.
• Rückfall in alte Bewegungs- und Haltungsmuster werden verhindert.
• Sie löst etliche Verspannungen und aktiviert die Beweglichkeit des Körpers.
• Die Einlegesohle ist wesentlich dünner als herkömmliche orthopädische Einlagen.
• Anamnese (Entstehung des Beschwerdebildes)
• Untersuchung von Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule, Becken.
• Beinlängendifferenz und Füße werden gemessen.
• Im Stehen und in der Bewegung wird die Körperhaltung überprüft.
• Mit dem Podografen wird ein aktiver Fußabdruck erstellt und errechnet.
• Ein Podoskop (Fußspiegel) macht die Fußsohle sichtbar. Der Podologe interpretiert die Druckpunkte.
• Die Rezeptoren der Fußsohle werden mit speziellen Applikatoren gereizt.
• Der Körper reagiert direkt über Muskelketten von den Füßen bis zum Kopf.
• Die betroffene Person bemerkt sofort eine körperliche Veränderung.
• Eine Einlegesohle wird zur Korrektur angefertigt und soll in jedem Schuh täglich getragen werden.
• Nach der podotherapeutischen Behandlung folgt oftmals noch eine osteopathische Behandlung, um akute Blockaden, Verspannungen, Verklebungen oder Distorsionen zu lösen und zu lindern.
• Fußbeschwerden, die durch eine abweichende Statik und Dynamik des Fußes entstanden sind.
• Beckenschiefstand
• Beinlängendifferenz
• Bewegungseinschränkungen und Schmerzen im skelettalen System
• Bandscheibenproblemen
• Skoliosen und Kyphosen
• Schulter- und HWS Verspannungen
• Kiefergelenksbeschwerden
• Instabilität der Fußgelenke / Kniegelenke
• Kniebeschwerden
• Hallux Valgus
• Schmerzen im (Vor)Fuß
• Fersensporn
• Achillessehnenbeschwerden
• Wachstumsstörungen des Fußskeletts
• Fußprobleme bei Diabetes- und Rheumapatienten
• Neuralgien
• Mortonsche Neuralgien
• Plantarfasziitis
• Sprunggelenksbeschwerden
Bild: Sprunggelenk
Mitunter ist es sinnvoll bei besonders hartnäckigen Beschwerden oder bei Schmerzen nach Operationen, eine unterstützende Behandlung durchführen zu lassen. Verschiedene Methoden, wie z.B. Osteopathie, Neuraltherapie, Akupunktur, Physiotherapie oder einem anderen Verfahren können dabei helfen.
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